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Gärtnern nach Mondkalender – Teil 1 (Ernte- und Aussaatphase)
Dass der Mond – sowie alle anderen Körper im Weltall – über eine Anziehungskraft (Gravitationskraft) verfügt, wird dich wahrscheinlich wenig überraschen. Wie kann er dadurch jedoch das Pflanzenwachstum beeinflussen?
Gärtner und Gärtnerinnen, die ihre Arbeit nach Mondphasen verrichten, gehen von Folgendem aus: genauso wie der Mond für die Bewegungen von Wassermassen auf der Erdoberfläche (die wir vor allem als Flut und Ebbe beobachten können) verantwortlich ist, zieht er auch die sich in den Pflanzen befindliche Flüssigkeit (Wasser, Pflanzensäfte) an. Die Auswirkung dieser Anziehungskraft hängt dabei von der Bewegung des Mondes am Himmel ab. Steigt er (in Beziehung zum Horizont) auf, zieht er die Pflanzensäfte in die oberen Teile der Pflanzen Richtung Triebspitzen mit sich hinauf. Steigt der Mond zum Horizont ab, strömen auch die Pflanzensäfte vermehrt in die unterirdischen Pflanzenteile.
Bewegungen des Mondes am Himmel
Wie schon erwähnt, befindet sich der Mond am Himmel nicht immer gleich hoch. Seine Bewegung ist jedoch regelmäßig, sie folgt einem bestimmten Zyklus, der sich immer wiederholt. Am tiefsten steht der Mond im Sternbild Schütze, von wo er über die Sternzeichen Steinbock, Wassermann, Fische, Widder und Stier steigt, bis er im Sternbild Zwillinge zum tiefsten Punkt zurück zu sinken anfängt. An seinem Weg nach unten durchsteigt er die Sternzeichen Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage und Skorpion. Dieser gesamte Zyklus dauert zirka 27 Tage.
Bedeutung für Gartenarbeiten
Die Zeit, in der der Mond aufsteigt, nennt man auch „Aufatmen“ der Erde. In dieser Phase wird die Flüssigkeit in allen Pflanzen nach oben gezogen. Dementsprechend sollte man jetzt beispielsweise auf den Schnitt von Gehölzen verzichten, weil sie vom unnötig starken Saftaustritt bedroht wären. Auch das Rasenmähen ist nicht sehr günstig, denn die Grashalme sind gut mit Nährstoffen versorgt und würden diese verlieren.
Dafür eignet sich diese Zeit hervorragend für die Ernte aller möglichen Früchte. Paprika, Erdbeeren oder Birnen sind jetzt besonders aromatisch, länger haltbar und weniger anfällig für Krankheiten, heißt es bei den Mondgärtnern.
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Die Abstiegsphase des Mondes, auch „Einatmen“ der Erde genannt, bedeutet, dass die Anziehungskraft des Mondes „nachlässt“ und die Pflanzensäfte in die tieferen – bodennahen und unterirdischen – Teile der Pflanzen strömen. Nun ist die beste Zeit für alle Aussaaten und Pflanzarbeiten! Wurzeln entwickeln sich in dieser Zeit besonders gut. Die Ernte sollte man jedoch – mit der Ausnahme vom Knollen- und Wurzelgemüse! – unterlassen, da sich die meisten Nährstoffe momentan eben in den tiefer liegenden Pflanzenorganen befinden.
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Aufs Unkrautjäten stürzt man sich am besten, wenn der Mond möglichst tief steht. So rauben wir den unerwünschten Beikräutern viel Energie und sie brauchen mehr Zeit, um erneut aufzugehen. Auch für Hecken- und Obstbaumschnitt ist die Einatmungsphase der Erde günstig.
Neben den beiden oben genannten Perioden, die man grob vereinfacht als Ernte- und Aussaatphase bezeichnen könnte, unterscheidet man auch sogenannte Blatt-, Blüten-, Frucht- und Wurzeltage. Diese hängen vom aktuellen Sternzeichen, in dem sich der Mond gerade befindet, ab und begünstigen verschiedene Pflanzengruppen. Wie das genau funktioniert erfährst du im 2. Teil unseres Artikels: Gärtnern nach Mondkalender – Teil 2 (Wurzel-, Blätter-, Blüten- und Fruchttage).
Einen Mondkalender zum Stöbern findest du hier.
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