Dem Online-Magazin für Alle, die gerne anbauen!
Düngen im Bio-Garten - warum und womit!
Alle Pflanzen haben ein großes Problem: sie haben keine Beine. Sie können also weder vor Feinden davonlaufen, noch können sie sich auf die Suche nach Nahrung machen.
Im Laufe der Jahrtausende entwickelten Sie daher viele Tricks, um sich zu verbreiten, Fressfeinde abzuwehren und „Essen“ zu finden. Für Ihre Verbreitung nutzen Sie die Hilfe von Wind oder Tieren und Fressfeinde wehren sie mit Dornen, Stacheln oder eingelagerten Giftstoffen ab. Auch für die Nahrungsaufnahme gehen Pflanzen Kooperationen ein, z.B. mit Pilzen oder Mikroorganismen. In der Natur verwerten diese verschiedene Stoffe wie Laub, abgestorbene Pflanzenreste oder kleine, tote Tierchen. Die Reste dieser Verwertung sind Verbindungen mit z.B. Stickstoff und Kalium, die die Pflanzen zum Wachsen brauchen. In unberührter Natur - oder auch auf einem unberührten Fleckchen in deinem Garten - funktioniert der Nahrungs-Kreislauf von alleine. Dort gedeihen all jene Pflanzen, die mit dem Boden und Nahrungs-Angebot zurechtkommen.
Anders sieht es auf Flächen aus, die du gezielt bepflanzt. Also z.B. das Blumenkistchen am Balkon, die Beete im Gemüsegarten oder die Spielwiese für deine Kids.
Wenn du die Pflanzen einfach auf den Gartenboden oder in Blumenerde setzt, bekommen sie bald – je nach der Qualität des Bodens – zu wenig Futter. Denn: du nimmst zuerst mal etwas weg. Das ist z.B. der geerntete Salat, das Gras beim Rasenmähen oder abgeblühte Blumen- und Staudenreste aus Kistchen und Staudenbeet.
Diese „Entnahme“ muss in irgendeiner Form wieder ausgeglichen werden. Klassische, konventionelle Dünger liefern den Pflanzen chemische Elemente zur direkten Aufnahme und verursachen damit nicht nur Umweltprobleme, sondern machen die Pflanzen auch faul und anfällig gegen Krankheiten. Denn sie müssen weder ihre Wurzeln besonders weit ausstrecken, noch Kooperationen mit anderen Lebewesen im Boden eingehen.
Düngung – also die Ernährung deiner Pflanzen - im Bio-Garten ist hingegen umweltfreundlich, nachhaltig und gesund für dein Gemüse und Co.
Hier ein Überblick, wann und womit du am besten düngst.
Gemüse, Blumenbeete und Stauden im Garten
Kompost
Kompost wird nicht umsonst Gärtnergold genannt. Er ist reich an Nährstoffen und Spurenelementen, in ihm wimmeln kleinste Bodentierchen und er vergrößert die Humusschicht in deinen Beeten. Verteile ihn im Frühling reichlich auf leere Beete und reche ihn oberflächlich ein. Sind schon Pflanzen gesetzt, z.B. Stauden oder Rosen, dann streue den Kompost rundum und hake ihn vorsichtig ein.
Wurmhumus
Du hast keinen Kompost? Kein Problem. Denn den wertvollsten Bestandteil von Kompost – den Regenwurmhumus – kannst du sogar kaufen. Die Regenwürmer fressen sich durch biologische Pflanzenreste und verdauen diese. Der Regenwurmkot ist eine wunderbare Nahrung für deine Pflanzen, denn er gibt die Nährstoffe nur nach dem Bedarf der Pflanze ab. Versorge Boden und Pflanzen im Frühling und Sommer mit Wurmhumus.
Wurmkraft Vermicult®, mehlig, 4 kg Eimer, 18,75 €
Hochwertiger organischer Dünger für Obst und Gemüse, Bäume, Sträucher, Grün- und Blühpflanzen ohne Hornmehl oder Horngries
Langzeitdünger mit Schafwolle
Gemüsebeete, auf den neben Salat auch Gurken, Tomaten oder Zucchini wachsen, benötigen ein Mehr an Nährstoffen – Kompost ist vor allem für mittel- und starkzehrende Gemüsepflanzen nicht ausreichend.
Ein biologischer Dünger mit Schafwolle vereint mehrere Vorteile. Seine Ausgangsstoffe sind – bis auf die Schafwolle – rein pflanzlich. Die Nährstoffe sind organisch gebunden und werden nach Pflanzenbedarf abgegeben. Die Schafwolle ist der unbrauchbarer Rest der Wollproduktion, der zu Pellets gepresst wurde. Diese speichern Wasser und halten den Boden länger feucht. Der Langzeitdünger mit Schafwolle ernährt die Pflanzen mehrere Monate, ohne ins Grundwasser ausgewaschen zu werden.
Versorge deine Pflanzen im Frühling und besonders im Sommer mit einer Gabe Schafwolldünger.
Zucchini, Gurken, Kürbisse, Paprika, Tomaten und Kohlpflanzen (Brokkoli, Kohlsprossen, Kraut) sind alle Starkzehrer und benötigen nochmals zur Fruchtreife im Juli und August eine Extragabe Dünger.
Universaldünger mit Schafwolle, pelletiert, 5 kg Eimer, 23,25 €
Bio Langzeitdünger mit hohem Nährstoffgehalt ohne Hornmehl oder Horngries
Gemüse und Blumen in Balkonkistchen
Bio-Erde
Für das gute Gedeihen im Blumenkistchen oder Balkontrog ist vor allem die Erde ausschlaggebend. Verwende biologische, torffreie Erde, die organische Nährstoffe enthält. Diese ist nicht nur für den Frühling wichtig, sondern auch für den Anbau von Herbst- und Wintergemüse.
Bio-Erde Universal 45 Liter, 11,58 €
Torffreie Bio Erde Universal für alle Garten-, Balkon und Zimmerpflanzen.
Langzeitdünger
Falls Du starkzehrende Pflanzen anbaust, also z.B. Tomaten, Gurken oder Auberginen mische direkt bei der Pflanzung etwas biologischen Langzeitdünger zur Erde. Dieser enthält Mikroorganismen, die Stickstoff aus der Luft binden und direkt an deine Pflanzen abgeben. Damit erhalten sie vor allem zu Beginn einen ordentlichen Wachstumsschub.
Langzeitdünger granuliert und pelletiert, 1 kg Eimer, 10,83 €
Für alle Arten von Obst und Gemüse, Topf-, Trog- und Kübelpflanzen
Obst- und Gemüsedünger
Die Pflanzen auf deinem Balkon oder der Terrasse haben gegenüber Gartenpflanzen einen großen Nachteil: ihr Wurzelraum ist eingeschränkt. Während die Wurzeln im Boden tiefer wachsen und dort nach Nährstoffen suchen, sind sie im kleinen Balkonkistchen und im Trog eingeschränkt. Zudem sind die Mineralstoffe der Blumenerde bald aufgebraucht. Darum brauchen sie zusätzlichen Dünger, der mit Spurenelementen, die sie normalerweise aus den Mineralien des Bodens lösen, angereichert ist.
Der Obst- und Gemüsedünger besteht aus Kartoffelrestfruchtwasserkonzentrat – das ist ein Nebenprodukt der Stärkegewinnung.
Beginne mit der zusätzlichen Düngung im Juni und versorge deine Pflanzen dann 14-tägig bis Ende August.
Meine Empfehlung: verwende diesen Dünger nur für Pflanzengefäße ohne „Bodenanschluss“ – denn normaler Gartenboden versorgt deine Pflanzen mit den oben genannten Stoffen ausreichend.
Obst- und Gemüsedünger 1 Liter, 9,99 €
Der passende Bio-Dünger für deinen Selbstversorgergarten. Vegan!!
Obst- und Gemüsedünger 3 Liter, 16,58 €
Der passende Bio-Dünger für deinen Selbstversorgergarten. Vegan!
Rasen
Klar – im Bio-Garten gibt es keinen perfekten Rasen. Das ist gut so. Denn Gänseblümchen oder Veilchen erfreuen nicht nur dein Auge, sondern locken nützliche Insekten und Bienen an. Kleine, ungemähte Blumeninseln in der Wiese sind eine zusätzliche Bereicherung.
Dennoch willst du oder deine Familie den Rasen wahrscheinlich auch zum Ballspielen, laufen oder in den Liegestuhl legen verwenden. Das alles macht häufige Schnitte – also das Mähen – notwendig. Mit jedem Mähvorgang transportierst du nicht nur das Gras, sondern mit ihm viele Nährstoffe ab.
Ein kleiner Tipp am Rande: verwende das abgeschnittene Gras zum Mulchen z.B. von Hecken oder Beeten. Die Nährstoffe werden dort freigegeben und gleichzeitig schützt der Mulch den Boden vor Austrocknung.
Der Rasen selbst braucht Nährstoffe, um wieder zu wachsen.
Kompost
Bringe Kompost im Frühling dünn mit einem Streuwagen aus und reche ihn vorsichtig zwischen die Grashalme ein. Regen spült die feinen Kompostkörner in die Erde.
Rasen als Rasendünger
Mit Mulchmähern bleibt der Rasenschnitt dort, wo er entnommen wurde. Denn dieser Mäher häckselt den Rasenabschnitt ganz klein und verteilt ihn direkt auf der gemähten Fläche. Die Nährstoffe bleiben erhalten und werden langsam wieder dem nachwachsenden Gras zur Verfügung gestellt. Nachteil: du musst oft mähen, um eine zu dicke Mulchschicht zu verhindern.
Achtung Rasenroboter: dieses immer beliebtere Mähgerät passt nicht in den Bio-Garten, denn er ist für den Tod zahlloser Igel verantwortlich.
Bio-Rasendünger
Organischer Langzeitdünger füllt den Nährstoffverlust der Rasenfläche wieder auf. Wende ihn 3 x im Jahr an. Im Frühling, im Sommer und im Herbst. Besonders nach trockenen Sommern hilft er bei der Rasenregeneration im Herbst für ein starkes Wachstum im Frühling.
Rasendünger organisch, pelletiert, 5 kg Eimer, 21,58 €
Für einen strapazierfähigen, dichten und vitalen Rasen
Mein Tipp bei Lücken im Rasen: diese schließt du im August und September noch mit unserem Bio-Regenerationsrasen. Der Samen keimt rasch und verhindert das Ansiedeln anderer Pflanzen in den Lücken. Dieser Rasensamen ist nicht nur biologisch, sondern auch samenfest und kommt im nachhaltigen Graskarton.
Bio Regenerationsrasen, 750g, 10,58 €
Für rasche Schließung von Löchern im Rasen ganz ohne Chemie!
Wann ist Schluss mit der Düngung?
Im Herbst! Abgesehen von der letzten Rasendüngung benötigen deine Pflanzen nun keinen Dünger mehr. Stoppe vor allem beim Gemüse Ende August /spätestens Mitte September mit dem Düngen. Denn die Tage werden nun kürzer und das Gemüse kann die Nährstoffe nicht mehr ausreichend in Eiweiße und andere Pflanzenstoffe umwandeln. Stattdessen würde der Nitratgehalt im Gemüse steigen – und das möchtest du sicher vermeiden!
Stöbere nach Themen
Am Meisten gelesen:
Meine Tipps für deinen Bio-Garten
Unser bio-garten Ratgeber als Buch:
Geballtes Wissen und unglaubliche Expertise findest Du in unseren bio-garten Ratgebern.
Doris Kampas hat ihr Wissen in diesen drei Büchern geteilt.